Ist es richtig, dass die wirklichen Gewinner der Globalisierung nur reiche Menschen sind? Die Weltbank beantwortete genau diese Frage kürzlich auf einem interessanten Blogpost. Zum ersten Mal konnte von einer einzigen und einheitlichen Datenquelle ermittelt werden, wer die wahren Gewinner und Verlierer der Globalisierung sind. Und das Ergebnis verblüfft: Es scheint als sei im Laufe der letzten zwanzig Jahe eine neue „globale Mittelschicht“ entstanden. Diese lässt sich u.a. durch den gestiegenen Wohlstand der Chinesen und Inder erklären. Der neu gewonnene Datensatz umfasst eine Zusammenstellung von Haushaltsbefragungen aus mehr als 120 Ländern für den Zeitraum 1988-2008. Diese Befragungen wurden in Fünf-Jahres-Abständen durchgeführt.
Doch wer sind nun die Gewinner und wer die Verlierer?
Im wesentlichen sind es zwei „Pro-Kopf-Einkommen-Gruppen“, welche am meisten von der Globalisierung profitiert haben: Die reichen und jene, welche sich unterhalb der neuen „globalen Mittelschicht“ befinden. Letztere umfasse dabei mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung, der Pro-Kopf Anstieg ist hier am signifikantesten. Die einzige Ausnahme bilden die ärmsten 5% der Bevölkerung. Deren Realeinkommen erhöhten sich nur um 16%.
Interessant: Im Jahr 1988 war eine Person mit einem Durchschnittseinkommen in China reicher als nur 10% der Weltbevölkerung. Zwanzig Jahre später, war eine Person an der gleichen Position in der chinesischen Einkommensverteilung reicher als die Hälfte der Weltbevölkerung. So übersprang sie über etwa 40% der Menschen in der Welt. Die Position der großen europäischen Länder und den Vereinigten Staaten blieb in etwa gleich.
Die wahren Gewinner sind demnach nicht nur die Reichen, sondern auch die Hälfte der Menschen in Afrika, einige in Lateinamerika und viele aus den ehemaligen kommunistischen Ländern, sowie aus China und Indien.
Globalisierung X 